Lehrende: Anne Kittel; Prof. Antje Stokman
Veranstaltungsart:
Vorlesung, Seminar, Übung
Orga-Einheit: Stadtplanung
Anzeige im Stundenplan:
SP: Kultivierung
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Standort:
Hamburg
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen:
- | 42
Leistungsnachweis: Dokumentation, Präsentation, Semesterarbeit
Beschreibung:
DIE GLEICHZEITIGKEIT DES UNGLEICHZEITIGEN – Transformation und Beständigkeit einer Kulturlandschaft
Die Vier- und Marschlande befinden sich im Südosten der Stadt Hamburg und sind ein 40 ha umfassendes landwirtschaftlich und gartenbaulich geprägtes Gebiet. Mit ihrer ca. 800-jährigen Geschichte gehören sie zu den ältesten erhaltenen Kulturlandschaften Deutschlands. Diese Kulturlandschaft befindet sich in einem Transformationsprozess, der immer stärker Fahrt aufnimmt. Dabei werden unterschiedlichste und sich teilweise widersprechende städtische Ansprüche an die Landschaft gestellt, ob als Flächenpool für Ausgleichsmaßnahmen, Bauland oder als Erholungsgebiet. Ein Patchwork unterschiedlichster Nutzungen entsteht.
Die Ergebnisse unseres Recherche- und Kartierungsseminars – QUO VADIS VIER-UND MARSCHLANDE - im vergangenen Wintersemester zeigen, dass dass die Kulturlandschaft sich ständig und grundlegend gewandelt hat, wobei die Eigenart der Landschaft trotz sich ändernder Nutzungen ablesbar bleibt. Welche Elemente bilden das gestalt- und funktionsprägende „Landschaftsbauwerk“ der Vier- und Marschlande (topografisch, räumlich, vegetativ)? Welche Strukturen sind verschwunden, welche sind geblieben und warum?? Welche charakteristischen Eigenarten der Landschaft können die Basis einer zukunftsorientierten, aktiven Kulturlandschaftsgestaltung darstellen?
Im Rahmen unseres Recherche- und Kartierungsseminares werden wir uns am Beispiel ausgewählter Landschaftsausschnitte und in Zusammenarbeit mit deren Bewohner/innen mit den kulturlandschaftlichen Eigenarten der Vier- und Marschlande und ihrer Weiterentwicklung auseinandersetzen. Dazu untersuchen wir auf der Basis von intensiven Recherchen, Ortsbegehungen, Gesprächen mit Akteuren, der Auswertung historischen Kartenmaterials und historischer Fotografien und Mappings, wie sich diese Landschaftsausschnitte zu dem entwickelt haben, was sie heute sind. Auf Basis dieser Auseinandersetzung entwickeln wir umfangreiche zeichnerische Darstellungen, die sich auf methodisch unterschiedliche Art und Weise dem Status Quo, der Vergangenheit und der Zukunft annähern werden. Als Ergebnis sollen sowohl die Transformationsprozesse, als auch die gerüstbildenen Strukturen der Kulturlandschaft der Landschaftsausschnitte beschrieben werden. Ziel soll es sein, anhand einer systematischen Erfassung dauerhaft bestehender Strukturen, einen gemeinsamen Katalog der typischen Elemente der Kulturlandschaft der Vier-und Marschlande zu erstellen. Die Auf- und Gegenüberstellung dieser Strukturen und Elemente soll zu einem besseren Verständnis der Potenziale der Kulturlandschaft führen.
Der Katalog soll zusammen mit den Ergebnissen des Seminars QUO VADIS VIER-UND MARSCHLANDE (WiSe 2019/20) und des Entwurfs SIEH, DAS GUTE LIEGT SO NAH (SoSe 20) in einer Ausstellung vor Ort gezeigt werden. Die Sensibilisierung für das Wesen der Kulturlandschaft und den anstehenden Transformationsprozess stehen dabei im Mittelpunkt. Darüber hinaus sollen aber auch Ideen aufgezeigt werden, wie der anstehende Transformationsprozess als Chance für eine Zukunftsentwicklung verstanden werden kann.
Kontakt:
anne.kittel@hcu-hamburg.de, antje.stokman@hcu-hamburg.de
Module:
SP-M-Mod-306, SP_M0303 (BSPO 2009)
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